Herzzeitvolumen

Das Herzzeitvolumen (HZV, englisch cardiac output CO) ist das Volumen des Blutes, das pro Zeitspanne vom Herzen gepumpt wird (Volumenstrom). Die übliche Maßeinheit in der Humanmedizin ist Liter pro Minute, wobei dann vom Herzminutenvolumen (HMV), früher auch Minutenvolumen[1] des Herzens,[2] gesprochen wird.[3]

Das Herzzeitvolumen ist ein Maß für die Pumpleistung des Herzens bezüglich der transportierten Blutmenge.[4] Es sollte nicht mit dem Blutvolumen und auch nicht mit der Strömungsgeschwindigkeit des Blutes im Kreislauf verwechselt werden. Das zur besseren interindividuellen Vergleichbarkeit durch die Körperoberfläche dividierte Herzzeitvolumen heißt Herzindex (kardialer Index; englisch cardiac index). Erste wissenschaftliche Erwähnung fand das Herzzeitvolumen bei William Harvey, der mit seiner 1628[5] veröffentlichten Berechnung des Halbstundenvolumens[6] einen Beweis für die Existenz des Blutkreislaufs lieferte.

  1. Fritz Lange: Lehrbuch der Krankheiten des Herzens und der Blutstrombahn. Ferdinand-Enke-Verlag, Stuttgart 1953, S. 82.
  2. Max Bürger: Einführung in die innere Medizin, Sammelwerk „Der Kliniker“, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1952, S. 219.
  3. HMV und HZV werden synonym gebraucht, aber in Fachbüchern auch unabhängig voneinander aufgeführt (Beispiele: Bernd Heublein (Hrsg.): Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen. Band 1, Teil 1, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-437-10806-9, S. 798 f., und auch Walter Siegenthaler, Wilhelm Vetter, A. Schrey (Hrsg.): Hypertonie. Verlag für angewandte Wissenschaften, München 1980, ISBN 3-922251-73-0, S. 283.)
  4. Wolfgang Piper: Innere Medizin. Springer-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-33725-6, S. 10.
  5. William Harvey: Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus. S. G. Fitzer, Frankfurt 1628.
  6. Gisela Teichmann: William Harvey und das Herzminutenvolumen. In: Innere Medizin. Band 19, Nr. 3, 1992, S. 94–96.

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